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Zu viel Information

Regelmäßig bin ich dabei: Ich weiß, wann Eric beim Bäcker ist, wann Stefanie ein Plissee kauft, wann Hannes aus dem Urlaub wiederkommt, wann eine Party steigt, wann es jemandem gut oder schlecht geht, wann sich einer aufregt und sobald sich Paare gefunden oder getrennt haben. Ganz einfach: Ich bin dabei. Eine kleine rote Lampe im Browser zeigt mir an, wann jemand gebloggt, getwittert, gespamt oder gemailt hat. Eine kleine grüne Lampe hingegen leuchtet auf, wenn mein ICQ, MSN oder Skype anschlägt.

Das Zeitalter der Massenmedien betrifft mich jeden Tag. Sei es, dass Freunde und Bekannte über ihre internetfähigen Handys Statusmitteilungen über entsprechende Nachrichtendienste verschicken, um über ihre derzeitigen Aktivitäten zu informieren oder ob mich jemand in einem privaten Chat anschreibt, um einen Plausch anzuhalten, der wenig auffällt als ein Telefonat und in vielen Fällen auch weit weniger kostet (nämlich rein gar nichts).

Selbst Großraumbüros sind inzwischen mit sogenannten „Instant Messagern“, also Programmen zum Führen von Gesprächen über ein Textfenster im PC, ausgestattet, um den Mitarbeitern eine schnelle, zeitsparende und kostengünstige Variante zu bieten, miteinander zu kommunizieren.
Auch die Online Communities, in denen sich Menschen anmelden, um sich über Ländergrenzen hinweg miteinander auszutauschen, dienen dazu, Informationen von A nach B zu übermitteln.

Aber ist es nicht manchmal seltsam, dass diese Netzwerke, seien sie über PC oder Handy erreichbar, einen mit Informationen versorgen, die man überhaupt nicht haben möchte!? Sie bombardieren und teilweise mit Informationsschrott, der für mein Alltagsgeschäft völlig irrelevant ist. Es wird überall damit geworben, sich dem Medienzeitalter anzupassen, „dabei“ zu sein oder sich an sozialen Netzwerken zu beteiligen – „social networking“, wie es Neudeutsch heißt.

Und trotz der Masse an Informationen, die mitunter einfach als „zu viel“ wahrgenommen wird, haben wir gelernt, uns damit zurecht zu finden und es für uns zu nutzen. Natürlich wird es mir nachwievor egal sein, wann Eric beim Bäcker ist (oder Stefanie ein Plissee kauft), aber im großen und Ganzen ist es doch toll, wenn man mit einer Handbewegung Freunde und Bekannte in der ganzen Welt erreichen kann.

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